Hobbico stellt Insolvenzantrag
Harter Einschnitt bei Hobbico. Wie das US-amerikanische Unternehmen am Mittwoch auf seiner Website mitteilte, hat man einen Antrag auf Insolvenz nach dem so genannten "Chapter 11" des amerikanischen Insolvenzrechts gestellt. Damit wird eine Reorganisierung von Unternehmen und Verbindlichkeiten angestrebt, gleichzeitig werden in wirtschaftliche Schieflage geratene Betriebe vor möglichen Zwangsvollstreckungsmaßnahmen geschützt. Ziel sei laut Hobbico ein Verkauf des Unternehmens sowie die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs während des Insolvenzverfahrens.
Von Mario Bicher
Die Zukunft der mehr als 300 Mitarbeiter am Stammsitz in Champaign, Illinois ist ungewiss. Nach einem Bericht der lokalen Tageszeitung The News Gazette stehen bei Hobbico laut Insolvenzantrag aktuell Vermögenswerte zwischen 10 und 50 Millionen US-Dollar Verbindlichkeiten in einer Bandbreite zwischen 100 und 500 Millionen US-Dollar gegenüber. (Lesen Sie hier den Beitrag auf der Website von The News Gazette: http://www.news-gazette.com/news/local/2018-01-10/hobbico-files-bankruptcy-layoffs-next.html).
Für die Modellbauszene in Europa sind die konkreten Auswirkungen der Hobbico-Insolvenz aktuell noch nicht komplett absehbar. Bis auf Weiteres dürfte die Versorgung mit Produkten der zahlreichen Marken, die unter dem Dach der Hobbico Incorporated vertrieben wurden, hierzulande sicher gestellt sein. Bei Europa-Distributor Pro Models sieht man derzeit keinen Grund zur Beunruhigung, eine offizielle Stellungnahme des belgischen Unternehmens steht allerdings noch aus. Bei der Hobbico-Tochter Revell im westfälischen Bünde sieht man der Insolvenz der Muttergesellschaft derzeit ebenfalls gelassen entgegen, da die Geschäftsbereiche voneinander getrennt und konkrete wirtschaftliche Auswirkungen daher nicht zu befürchten seien. Das Hobbico-Statement auf der Unternehmenswebsite finden Sie hier: https://www.hobbico.com/company-news.php