Traditionsunternehmen stellt Insolvenzantrag
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. So oder so ähnlich lässt sich das beschreiben, was die Graupner/SJ GmbH heute per Pressemitteilung mitteilte: das Traditionsunternehmen aus Kirchheim/Teck hat einen Insolvenzantrag gestellt, wird den Geschäftsbetrieb einstellen. Zur Begründung heißt es, dass aufgrund einer Restrukturierung der süd-koreanischen Muttergesellschaft Graupner Co., Ltd die Basis für eine weitere wirtschaftliche Geschäftstätigkeit nicht mehr gegeben sei. So werde die Produktion in China eingestellt, Fertigung und Entwicklung der Kernprodukte aus den Segmenten Fernsteuer-, Lade- und Servotechnik werde künftig direkt in der Zentrale der Muttergesellschaft in der Nähe von Seoul erfolgen. "Die Graupner Co., Ltd. wird im Rahmen der Restrukturierung und Verlagerung der Produktion komplett neue Vertriebswege generieren, sodass die Graupner/SJ GmbH in Kirchheim nicht mehr Teil der Vertriebskette sein wird." Und ohne die Produkte der Muttergesellschaft im Portfolio fehlt der deutschen Graupner-Tochter die Geschäftsgrundlage. "Ohne die Lieferung von Waren/Produkten und Zurverfügungstellung von Support hat die Graupner/SJ GmbH keine Zukunft mehr", heißt es in der aktuellen Pressemitteilung weiter. "Die am Standort Kirchheim existierenden hohen Kosten können daher nicht kompensiert werden. Um eine lange Agonie der Graupner/SJ GmbH zu vermeiden, schnell für alle Beteiligten Planungssicherheit zu haben, hat die Graupner/SJ GmbH Antrag auf Einleitung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt."
Von Chiara Hoffmann